GartenLeistungen II

GartenLeistungen II
Erfassung und Bewertung multidimensionaler Leistungen von Stadtgrün

In Städten wird die Konkurrenz um unbebaute Flächen immer intensiver. Urbane Gärten und öffentliche Parks sind oft von Verdrängung bedroht. Dabei bieten sie nicht nur Erholung und Naturerfahrung, sondern leisten auch durch die Regulierung von Wasserkreisläufen und Mikroklima einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige Stadtentwicklung. GartenLeistungen II setzt sich dafür ein, die positiven Wirkungen urbanen Grüns in Verwaltung, Planung und Politik sichtbar zu machen und besser zu nutzen.

Stadtgrün als Schlüssel zur nachhaltigen Stadtentwicklung
Urbane Gärten und öffentliche Parks konkurrieren im städtischen Raum mit verschiedenen Nutzungsarten um knappe Flächen. Für eine nachhaltige Stadtentwicklung sind sie jedoch von zentraler Bedeutung, denn sie haben einen großen Einfluss auf das Stadtklima, Wasserkreisläufe, die Biodiversität und die Lebensqualität in den Städten. Das Projekt GartenLeistungen II hat das Ziel, diese Leistungen herauszustellen, um damit die Entscheidungsgrundlage in Abwägungsprozessen für die relevanten Akteursgruppen zu verbessern. Hierfür werden die bereits angestoßenen Prozesse in der kommunalen Planung und Politik verstetigt und auf kommunale Parks in den Städten Frankfurt und Berlin sowie Kleingärten in Leipzig übertragen. Darüber hinaus werden innovative Lösungsansätze für eine ressourceneffiziente Stadt weiterentwickelt und der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis durch neue Zusammenschlüsse in den Reallaboren, Fachgesprächen, Vernetzungstreffen und der nationalen Tagung gefördert.

Vieldimensionale Leistungen urbaner Gärten und Parks
In der ersten Phase erfasste das Projektteam die vieldimensionalen Leistungen ausgewählter urbaner Gärten und Parks und generierte dadurch fundierte Informationen für politische Abwägungsentscheidungen bei der Umsetzung eines nachhaltigen Flächenmanagements. Die Forschenden zeigten, dass grüne Oasen für die Stadtbevölkerung je nach Ausstattung, Lage und Größe Leistungen im Wert von mehreren Hunderttausend bis hin zu Millionen Euro pro Jahr erbringen.

Dafür ermittelte und bewertete das Team den Rückhalt von Starkregen, die Kühlung der Umgebung, den Anbau von Nahrungsmitteln, den Klimaschutz durch Kohlenstoffrückhalt, gesundheitliche Effekte durch verbesserte Luftqualität und erhob über eine Bevölkerungsbefragung auch den sozialen und kulturellen Wert von Stadtgrün.

In Reallaboren erprobten die wissenschaftlichen Partner gemeinsam mit der Stadtverwaltung Stuttgart und Berlin sowie Parkprojekten und Urbanen-Garten-Initiativen innovative Lösungsansätze zur Stärkung der Leistungen für ein nachhaltiges Flächen- und Stoffstrommanagement.

Reallabor Himmelbeet © Felix Noak, himmelbeet

Verstetigung einer blau-grünen Infrastruktur im Stadtraum
Auf Grundlage der erfolgreichen ersten Phase werden in der zweiten Projektphase die in Berlin und Stuttgart angestoßenen Prozesse in der kommunalen Planung und Politik verstetigt und auf weitere Kommunen übertragen. Die entwickelten Lösungsansätze und Prototypen aus den Reallaboren zur Ressourceneffizienz, der Schließung von Wasserkreisläufen und der lokalen Produktion und Nutzung von Nahrungsmitteln und Biomasse in urbanen Gärten und Parks werden mit den beteiligten Praxisakteur*innen aus Verwaltung, Parkmanagement und Garteninitiativen an weiteren Standorten erprobt und verstetigt. Die Bewertung der Leistungen von Stadtgrün wird ebenfalls auf weitere Kommunen und urbane Gärten und Parks mit anderen Rahmenbedingungen übertragen.

GartenLeistungen II erarbeitet damit konzeptionelle Voraussetzungen und konkrete praktische Schritte zur schnellen Verbreitung der blau-grünen Infrastrukturen im Stadtraum. Die vom IÖW vorgenommene Übertragung der erweiterten ökonomischen Bewertung der Leistungen von Gärten, Parks und Grünanlagen liefert einen wichtigen weiterführenden Beitrag zur Diskussion um die Reichweite und Übertragbarkeit ökonomischer Bewertungen urbaner Ökosystemleistungen.

Die Ergebnisse der zweiten Projektphase sollen in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung in aktuelle kommunale Prozesse einfließen. Mit einer nationalen Ergebnistagung verstärkt GartenLeistungen II zudem den Wissenstransfer der Projektergebnisse und die bundesweite Vernetzung relevanter Akteur*innen aus Wissenschaft, Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft.

Urbanes Farming Modul © Tim Nebert

Projekttitel
GartenLeistungen II – Erfassung und Bewertung multidimensionaler Leistungen von Stadtgrün

Projektwebsite
gartenleistungen.de

Laufzeit
01.07.2022–31.10.2024

Förderkennzeichen
033W107AN, -BN, -EN, -FN

Kontakt
Malte Welling
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) GmbH, gemeinnützig
+49 30 884594-73
malte.welling@ioew.de

Projektbeteiligte
Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) GmbH, gemeinnützig
Technische Universität Berlin
himmelbeet gGmbH
Landeshauptstadt Stuttgart

Stand
April 2023

Informationen zur ersten Förderphase (2019 – 2022) finden Sie hier


Ergebnisse

Ergebnisse der zweiten Förderphase

Projektblatt GartenLeistungen II

Dokumentation der Fachtagung „Parks und urbane Gärten für lebenswerte Städte“ am 11.10.2024

Ergebnisse der zweiten Förderphase

Stellungnahme des IÖW am 22. November 2023 für den Umweltausschuss des nordrheinwestfälischen Landtags zu Fragen zur Bedeutung von Kleingärten.

Ergebnisse der ersten Förderphase

Ergebnisse aus 2019 – 2022
Beitrag in der Publikation der Ergebnisse der ersten Förderphase Gärten und Parks schaffen Millionenwerte für die Stadtbevölkerung

Ergebnisse aus 2021 – Beitrag im RES:Z-Newsletter 3: Monetarisierung von Ökosystemleistungen

Ergebnisse aus 2020 – Beitrag im RES:Z-Newsletter 2: Ökosystemleistungen urbaner Gärten

Ergebnisse aus 2019 – Beitrag im RES:Z-Newsletter 1: Urbane Gärten und Parks


Veröffentlichungen

Sven Stinner, Grit Bürgow, Vivien Franck, Jesko Hirschfeld, Paul Janson, Lea Kliem, Milena Lang, Catharina Püffel, Malte Welling: Den multidimensionalen Wert urbanen Grüns erfassen. In: Stadtforschung und Statistik: Zeitschrift des Verbandes Deutscher Städtestatistiker 34/2 (2021), S. 24-32.

Grit Bürgow, Andreas Horn: Vertikalfarmen für den Anbau in der Stadt. In: der gemeinderat 9 (September 2021), S. 28-29. 

Grit Bürgow, Andreas Horn: Mobiles Wasserrecycling & Vertical Farming. Gemeinschaftliche Prototypentwicklung für den Stadtraum. In: Stadt + Grün 12 (2020), S. 34-39. (link)