Newsletter 2 RessStadtQuartier

RessStadtQuartier: Grenzen und Möglichkeiten der ressourceneffizienten Stadtentwicklung

Energetische Standards bildet einen grundlegenden Baustein, den Energieverbrauch im Gebäudesektor zu reduzieren. Dennoch wird hierdurch nicht der gesamte Lebenszyklus abgebildet. Die bei Produktion von Baustoffen, Bau und Rückbau entstehenden Emissionen werden nicht erfasst und Möglichkeiten der späteren Verwertung bleiben bei der Planung unberücksichtigt. Um ein ressourceneffizientes Handeln im Bausektor sicherzustellen, werden im Projekt RessStadtQuartier geeignete Tools entwickelt und Handlungsempfehlungen zu rechtlichen Anpassungen gegeben.

Für die Bedarfsanalyse wurden 23 Expert*innen aus kommunalen Ämtern, Unternehmen und Verbänden interviewt (siehe Abbildung).

Abbildung: Interviewpartner*innen im Projekt RessStadtQuartier (eigene Darstellung) © RessStadtQuartier

Hierbei zeigte sich, dass der stetige Austausch mit den Projektpartnern, insbesondere der Landeshauptstadt Wiesbaden und der Wissenschaftsstadt Darmstadt, für die iterative Entwicklung geeigneter Tools unerlässlich ist. Bei der Identifikation und Zusammenstellung der kommunalen Expert*innen wurde deutlich, dass insbesondere in den Umweltämtern der Bedarf an einer gebäude- und quartiersbezogenen Ökobilanzierung hoch ist. Aber auch die Tiefbau- und Vermessungsämter setzen vermehrt auf den Einsatz digitaler Gebäudemodelle und eröffnen dadurch Möglichkeiten, Baustoffe und Bauteile georeferenziert abzubilden. Der Stadtplanung hingegen fehlen zum einen die gesetzlichen Festsetzungen, um Vorhabenträgern planerische Vorgaben zu machen und ein ressourceneffizientes Handeln zu fordern, und zum anderen die Möglichkeiten, die Akzeptanz der Kreislaufwirtschaft bei den an Bauvorhaben beteiligten Akteuren zu steigern.

Aus Sicht von Bau- und Abbruchunternehmen und Verbänden ist eine gesetzlich einheitliche Regelung, die Festsetzungen aus verschiedenen Rechtsbereichen harmonisiert, unumgänglich. Viele Akteure waren sich zudem einig, dass die breite gesellschaftliche Akzeptanz zur Verwendung von Recyclingbaustoffen noch nicht gegeben ist und hier besonderer Handlungsbedarf besteht.