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Dokumentation der RES:Z Statuskonferenz (19.01.2021)

Die Statuskonferenz zur BMBF Fördermaßnahme „Ressourceneffiziente Stadtquartiere für die Zukunft“ wurde als eintägige Online-Veranstaltung ausgeführt.

Steigende Bevölkerungszahlen in Städten erfordern neue Konzepte und einen sorgsamen und effizienten Umgang mit (Wohn-, Nutz-, Erholungs-) Flächen, Wasser (-ver- und -entsorgung) und Stoffströmen. Dem Quartier als Teilbereich der Gesamtstadt kommt dabei eine wichtige Rolle zu, da hier im direkten Austausch mit den Anwohnenden Akzeptanz für Veränderungsprozesse geschaffen werden kann.

In den Projekt-Sessions der Statuskonferenz wurden die Projektinhalte der geförderten RES:Z Projekte aus der Sicht verschiedener Fragestellungen beleuchtet und diskutiert. Stichworte sind hier multifunktionale Flächennutzung und Flächennutzungskonflikte, technische Innovationen und neue Planungsinstrumente. Daneben stand ein Impulsvortrag zum Thema „Erfahrungen zur Neugestaltung und Entwicklung von Quartieren“ und eine Podiumsdiskussion zur Leipzig Charta auf dem Programm.

Die Projektvideos können Sie hier anschauen, die auf der Veranstaltung gezeigten Präsentationen finden Sie als verlinkte Dokumente in der Agenda:

Die Sessions (s. Agenda) im Detail:

Die Session „Das Quartier der Zukunft – nur mit neuen, ressourceneffizienten Technologien?“ beschäftigte sich mit Fragen zu (neuen) Hybriden Technologien und deren Einsatzmöglichkeiten in Stadtquartieren. Technologische Entwicklungen sind die Basis für Wohlstand und Wohlfühlen in der Stadt. Ziel ist, dass es gelingt, mit Technologien einen schonenden und intelligenten Umgang mit den Ressourcen Baustoffe, Wasser und Fläche zu gewährleisten und gleichzeitig positive Effekte in mehreren Sektoren zu erreichen. So können beispielsweise energiepositive Gebäude mit ihren Bestandteilen zur Wärmedämmung und Energiegewinnung (PV-Module), quartiersübergreifende Energiekonzepte (Sektorenkopplung), die Nutzung von Regen- Grau- und Schwarzwasser einen Beitrag zu Ressourceneffizienz leisten und gleichzeitig die Resilienz der Städte gegen Klimawandel erhöhen.

Dagegen beleuchtete die Session „Wege zum ressourceneffizienten Quartier – brauchen wir neue (Planungs)instrumente und –ideen?“ Ansätze zu „Ressourceneffiziente Stadtquartiere für die Zukunft“ mit Blick auf mögliche Planungsinstrumente; diese führen über die Entwicklung und Erprobung umsetzungsorientierter Konzepte zum Wasser-, Flächen- und Stoffstrommanagement als Baustein einer nachhaltigen Entwicklungsstrategie von Stadtquartieren. Hierbei treffen unterschiedliche Begriffsdefinitionen, räumliche und sektorale Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie die damit verknüpften Normen und Standards aufeinander. Das hieraus resultierende lückenhafte Schnittstellenmanagement zwischen privaten und öffentlichen Stakeholdern stellt ein wesentliches Hemmnis für die Implementierung innovativer Lösungsansätze dar. Es fehlt ein fachlicher Bezugsrahmen für “Ressourceneffiziente Stadtquartiere“. Dieser könnte im Rahmen von RES:Z entwickelt und eingeführt werden.

In der Session „Öffentlicher Raum im Quartier – grün und für alle?“ wurden Fragen der Flächenkonkurrenz und multifunktionalen Nutzung von Flächen im öffentlichen Raum von Stadtquartieren diskutiert. Die Ansprüche an öffentliche Räume im Quartier sind vielfältig und teilweise gegenläufig. Öffentliche Gärten und Parks sowie städtische Grün- und Wasserflächen, die eine hohe Bedeutung sowohl für die Lebensqualität als auch das Mikroklima in Stadtquartieren haben, konkurrieren u.a. mit Ansprüchen an eine nachhaltige urbane Mobilitätsgestaltung. In der Vereinbarkeit dieser unterschiedlichen Bedürfnisse und Ansprüche liegt deshalb – besonders vor dem Hintergrund einer ressourceneffizienten und klimaresilienten Gestaltung von Quartieren – eine besondere Herausforderung.

Podiumsdiskussion: Mit der im Dezember 2020 verabschiedeten Neuen Leipzig Charta streben die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union eine weltweit führende Rolle bei der „Transformation von Gesellschaften“ auf den Grundprinzipien „Kreislaufwirtschaft, Digitalisierung, erneuerbarer Energien und nachhaltiger Mobilität“ an. Stadtquartiere mit ihren unmittelbar erlebbaren Nachbarschaften sollen als „Reallabore für innovative Projekte“ zur Erreichung dieses Ziels beitragen. Neue Lösungsansätze in der Stadtentwicklung wurden diskutiert.