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VertiKKA – Das Fassadenmodul in der Erprobung

Die VertiKKA, ein grauwasserreinigendes und energieerzeugendes Fassadenbegrünungsmodul, konnte 2021 optimiert werden.

Nachdem in der ersten Projektphase die Elemente Photovoltaik, Grauwasserreinigung und Fassadenbegrünung einzeln an den verschiedenen Standorten in Berlin, Weimar und Nürtingen beforscht wurden, konnte durch die Zusammenführung der dort gewonnenen Erkenntnisse dann Anfang des Jahres 2021 ein komplett neues VertiKKA-Modul entwickelt werden.

Das neue VertiKKA-Modul wurde im Frühjahr in Weimar aufgebaut. Hier werden verschiedene Varianten des Moduls beforscht: verschiedene Modulgrößen, unterschiedliche Reinigungssubstrate, Module mit und ohne PV, verschiedene Pflanzenarten. So soll neben der Betrachtung der Funktion des Moduls innerhalb eines gesamten Jahres auch die optimale Konfiguration des Moduls herausgefunden werden.

Die ersten Forschungsergebnisse zeigen, dass die Pflanzen hinter der PV (bei einer Öffnung von 45°) langsamer wachsen, aber genauso vital bleiben. Das ist ein erfreuliches Ergebnis, da so die Pflege der Pflanzen reduziert werden kann. Die PV schützt die Pflanzen vor Sturm, wie bei einem Extremwetterereignis in Nürtingen zu sehen war. Außerdem konnte gezeigt werden, dass die Reinigungsleistung von Substraten mit Pflanzenkohlen mit geringer Korngröße mehr als den Anforderungen entsprechen. Auch bauphysikalisch zeigten die Messungen erfreuliche Ergebnisse: Das Modul konnte in den Versuchen über den Winter die Wärmestromdichte der Außenwand verringern, die Temperaturen vor der Fassade erhöhen und stabilisieren und den Wärmedurchgangskoeffizienten der Außenwand verbessern.

Neben der Entwicklung und Beforschung des neuen VertiKKA-Moduls sind weitere Untersuchungen gelaufen, z.B. über die Simulationen der Auswirkungen von VertiKKA-Fassaden auf das Mikroklima und die Erweiterung der Simulation des gesamten VertiKKA-Systems um ein Gebäudemodell sowie erster Modellvalidierungen anhand Versuchsdaten und Simulationen aus dem Konsortium. Außerdem ist die Nachhaltigkeitsbewertung an das neue Modul angepasst und ein Arbeitspapier zu rechtlichen Rahmenbedingungen erstellt worden.

Auch die Ergebnisse aus der Befragung der Bürger*innen liefern einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der VertiKKA: Unabhängig von spezifischen Kosten-Nutzen Abwägung sind allgemeine Umwelteinstellungen der stärkste Prädiktor für die Akzeptanz. Bezogen auf die Kommunikationsstrategie bedeutet dies, dass der Fokus auf den Umweltaspekten des Moduls liegen sollte mit einer Betonung auf dem kollektiven volkswirtschaftlichen Nutzen.

Das neue VertiKKA-Modul zeigt vielversprechende Ergebnisse, die in der nächsten Projektebene auf Reallabor-Ebene validiert werden sollen.

Abbildung 1: Versuchsaufbau der neuen VertiKKA-Module, © Bauhaus Universität Weimar
Abbildung 2: Herbstpflege, © Bauhaus Universität Weimar