Zukunftsfähige BlauGrüne Infrastrukturen für das Leipziger Quartier L416
Die ressourceneffiziente Quartiersentwicklung in Leipzig wird wesentlich durch das Forschungsprojekt unterstützt und stärkt das Handlungswissen aller beteiligten Akteure. Im etablierten Co-Design Prozess zwischen Forschung, (kommunalen) Unternehmen, Stadt Leipzig, Quartiersentwickler und Fachplaner finden regelmäßige Beratungsrunden statt. Die Quartiersentwicklung befindet sich vor Abschluss der Vorplanungsphase, in der bereits wichtige Weichen für die baulichen Strukturen, als auch für das Energie- und Regenwassermanagement gestellt werden.
Leipziger BlauGrün hat insbesondere dazu beigetragen, dass
a) natürliche Wasserbilanzen berücksichtigt werden (Abb. 1),
b) ein nachhaltiges Bewässerungskonzept von Grünstrukturen im Quartier vorgesehen ist,
c) die Nutzung von Grundwasser als Option einbezogen wird und ein externes Gutachten dazu durchgeführt wurde, d) die Gebäudeform/-fassade und Gestaltung der Innenhöfe auf den Baufeldern klimaangepasst geplant werden sowie
d) das ein Teil der Wärme- und Energieversorgung im Quartier mit innovativen Hybrid-Technologien als LowEx-Netz umgesetzt wird.
Die Erkenntnisse aus der Arbeit auf Quartiersebene werden auch auf die Gesamtstadt übertragen. Dafür arbeiten UFZ, HTWK und DHI zusammen an einer GIS-Analyse wasserwirtschaftlicher Strukturtypen, welche die Potenziale eines dezentralen Regenwassermanagements mit blau-grünen Infrastrukturen darstellen.
Die Empfehlungen aus dem Forschungsprojekt basieren u.a. auf aktuellen Kennzahlen, die an Forschungsinfrastrukturen erhoben werden. Dazu laufen in Leipzig Untersuchungen
a) an 3 verschiedenen Baumrigolen, die im Stadtteil Gohlis gebaut und mit Messtechnik für die Wasserbilanz ausgestattet wurden. Im Sommer fand hier mit der Stadtverwaltung ein Schwemmversuch statt (Abb. 2).
b) auf dem Forschungsgründach am UFZ, wo Wärme- und Wasserbilanzen von drei unterschiedlichen Gründachtypen untersucht werden.
c) am Retentionsgründach-Carport, mit dem ein innovatives Wärmetauscher-Konzept getestet wird (Abb. 3)