Newsletter 3 NaMaRes

NaMaRes – Nachhaltiges Ressourcenmanagement

In 2021 konnten im Projekt NaMaRes deutliche Fortschritte erzielt werden. Wissenschaftlich und technisch stand die Erstellung einer prototypischen Webanwendung im Fokus sowie das Vorantreiben der Ergebnisdokumentation in Form von Publikationen und eines Leitfadens zur Ressourcennutzung in Bestandsquartieren.

In der ersten Jahreshälfte 2021 stellten die Modellierung und Integration von Dach- und Fassadenflächen in der Bestands- und Potentialanalyse sowie der technoökonomischen-ökologischen Bewertung der Flächennutzung wichtige Meilensteine dar. Zusätzliche Maßnahmen, die der Bewertung hinzugefügt wurden sind: extensive und intensive Dachbegrünung, energetische Nutzung von Dachflächen (Photovoltaik und Solarthermie), boden- und fassadengebundene Vertikalbegrünung sowie die energetische Nutzung von Fassadenflächen mittels Photovoltaik (vgl. Abbildung 1). Für diese Analysen werden 3D Gebäude-/Stadtmodelle in Detailgrad LOD2 genutzt, welche für die meisten Städte und Gemeinden in Deutschland verfügbar sind.

Abbildung 1: Modellierte Maßnahmen im Projekt NaMaRes: (©KIT/IIP)
Abbildung 2: Beispiel der prototypischen Webanwendung für Ressourcenmanagement im Quartier. Im Hintergrund ist eine der Aggregationsebenen der Inventar- und Ergebnisübersicht dargestellt. Im Vordergrund ist eine Dateneingabemaske eingeblendet, welche auf Teilflächenebene Änderungen und Berechnungen erlaubt. (Kartengrundlage: © Stadt Karlsruhe)

Im Frühsommer wurde die Funktionalität und Benutzerführung in der prototypischen Webanwendung mit den Praxispartnern getestet (vgl. Abbildung 2 und 3). Diese Erprobungsphase regte wichtige Diskussionen zum Datenschutz, zur Beschreibung des Datenstandes und zu erforderlichen Schnittstellen an. Diese wertvollen Rückmeldungen leisteten einen großen Beitrag zur Entwicklung einer in der Praxis nutzbaren Anwendung.

Neben den virtuellen Projekttreffen, in denen Vorgehensweisen und Ergebnisse besprochen wurden, fand im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung „50 Jahre ­Städtebauförderung“ der Stadt Karlsruhe ein Hinterhofrundgang im NaMaRes-Projektgebiet Innenstadt-Ost Karlsruhe statt (vgl. Abbildung 4). Bei diesem Rundgang wurden die Handlungsmöglichkeiten zur Entsiegelung und Begrünung mit interessierten Eigentümer*innen diskutiert und das Projekt NaMaRes vorgestellt.

Die weiteren Entwicklungen im Projekt umfassen insbesondere die Integration der Analysemethoden zu Dächern und Fassaden in die prototypische Webanwendung, den erneuten Test mit Anwendern und den Transfer in die Praxis. Zudem soll der Leitfaden für Kommunen fertiggestellt werden. Wissenschaftlich steht die Dokumentation und Dissemination der Projektergebnisse im Fokus. Dazu sind mehrere Publikationen in einem Special Issue des Journal Sustainability in Arbeit.

Abbildung 3: Ergebnis einer Berechnung für die Maßnahme Hinterhofentsiegelung eines Hofs nach manueller Bestandsaufnahme. Die Auswertungen können auf Bestandsdaten oder manuellen Eingaben erfolgen. Alle Auswertungen werden in Dashboard-üblicher Form gebündelt je nach gewähltem Untersuchungsgebiet dargestellt.
Abbildung 4: Begehung eines versiegelten Hinterhofs im Rahmen des Hinterhofrundgangs der Jubiläumsveranstaltung „50 Jahre ­ Städtebauförderung“ der Stadt Karlsruhe. Insgesamt wurden acht Hinterhöfe (stark bis wenig versiegelt) besichtigt und jeweils hinsichtlich technischer, ökonomischer und ökologischer Aspekte diskutiert (© KIT/IIP)