news04_TransMiT

TransMit – Forschungsschwerpunkt „Blau-grüne Infrastrukturen“

Die kommunalen Entwässerungsbetriebe stehen vor großen Herausforderungen. Durch den Klimawandel verstärkte Extremwetterereignisse erhöhen den Druck auf die wasserwirtschaftlichen Infrastrukturen. Gleichzeitig gestaltet sich die vollständige Transformation der Misch- in Trennsysteme, insbesondere in Bestandsquartieren, aufgrund von Platzmangel, vorhandenen Bebauungsstrukturen sowie finanzieller Aspekte als zunehmend schwierig. Um die bestehenden Entwässerungssysteme dennoch umweltschonend, ressourcenschonend und kosteneffizient zu betreiben, bedarf es innovativer Transformationskonzepte.

Die optimierte, qualitätsorientierte Niederschlagswasserbewirtschaftung in Bestandsquartieren, kann durch die Ergänzung dezentraler „blau-grüner Infrastrukturen“ an der Oberfläche erreicht werden.

Als Lösungsweg wird unter dem Forschungsschwerpunkt „Blau-grüne Infrastrukturen“ die optimierte Regenwasserbewirtschaftung im urbanen Raum durch Entsiegelung und dezentrale Systeme wie Gründächer, begrünte Fassaden und Mulden-Rigolen-Systeme angestrebt. Dadurch wird die ins Kanalnetz eingeleitete Niederschlagswassermenge vermindert, Fehlanschlüsse aus Innenhöfen an den Schmutzwasserkanal behoben sowie ggf. eine Verzögerung des Abflusses erreicht. Forschungsschwerpunkt im Projekt TransMiT ist es die Umsetzung blaugrüner Elemente zu stärken durch a) vereinfachte Planungsunterstützung in Form von Musterplänen, Web-Tools und kommunalen Interaktionstools sowie b) durch Darstellung quartierorientierten Zusatznutzens.

Durch die Implementierung blau-grüner Infrastrukturen auf Gebäude und Grundstücksebene werden neben der Verringerung der in den Kanal eingeleiteten Niederschlagsmenge u.a. die Flächeneffizienz erhöht und die Quartiersqualität positiv beeinflusst. Blau-grüne Infrastrukturen sind z.B. in der Lage die Aufheizung von Gebäudeoberflächen zu verringern und reduzieren damit die sommerliche Hitzebelastung in Innenstädten. Für den Forschungsschwerpunkt „Blau-grüne Infrastrukturen“ werden in der Stadt Hannover in verschiedenen Quartieren die Piloten UP 2″Synergetische Nutzung von Dachflächen“, UP 3 „Potentiale Fassadengestaltung / Moos“ und UP 5 „Wasserelemente in städtischen Quartieren“ mit einem Teilschwerpunkt auf der Bewertung der wasserwirtschaftlichen Relevanz von Urban Gardening und quantitativer mikrobieller Risikoanalyse (QMRA) umgesetzt.

weitere Infos zu TransMiT

Kontakt:
TransMiT – Dr. Maike Beier & Kristina Elsner
Institut für Siedlungswasserwirtschaft der Leibniz Universität Hannover (ISAH) beier@isah.uni-hannover.de, Tel. +49 511 762 2898,
elsner@isah.uni-hannover.de, Tel.: +49 511 762 2526